GHB

GHB wurde erst vor etwa dreißig Jahren von Dr. H. Laborit, einem französischen Forscher an Studien der GABS- Wirkung im Gehirn, synthesiert. GABS (oder γ-Aminobuttersäure) ist als Neurotransmitter wichtig für hypothalamische Funktionen. Weil wenig bis gar kein GABS die Blut-Gehirn-Barriere kreuzt, synthesierte Laborit GHB. Während der folgenden Jahre haben viele Forscher die Wirkung von GHB intensiv studiert.

GHB ist eine körpereigene chemische Substanz, die sehr eng verwandt ist mit einem Botenstoff im Hirn, der Gammaaminobuttersäure (GABA). Die Substanz wurde in den sechziger Jahren entdeckt und für medizinische Zwecke künstlich hergestellt. Wegen unerwünschten Nebenwirkungen verlor GHB jedoch bald seine Bedeutung als Schlaf- und Narkosemittel sowie als Alternative im Alkohol und Opiat -Entzug. Seit Anfang der neunziger Jahre verbreitet sich GHB in der Technoszene in den USA rasend schnell. Besonders beliebt ist dort der Konsum von GHB als “After-Party” Droge. Nach dem Konsum von anderen chemischen Rauschmitteln sind Muskelverspannungen und Stresssymptome die Regel. GHB gibt innert Minuten ein gutes, zufriedenes Körpergefühl und leitet einen erholsamen Schlaf ein. Obwohl die Substanz oft unter dem Namen “Liquid Ecstasy” gehandelt wird, hat es nichts mit dem weit verbreiteten Amphetaminderivat Ecstasy zu tun. Das Na-GHB, welches in der Giftliste 2 des schweizerischen Giftgesetztes figuriert darf nicht mehr verkauft werden. In der Bundesrepublik Deutschland ist GHB im Anlage III zu § 1 Abs. 1 BTMG aufgeführt und ist damit als vekehrsfähiges und verschreibungsfähiges BTM eingestuft. Ausgenommen ist im deutschen BTMG das Medikament GHB als Injektionslösung, z.B. “Somsanit” (TM Fa. Köhler Chemie), welches kein BTM im Sinne des Gesetzes ist.

Eigenschaften

Summenformel: C4H8O3

Chemischer Name: 4-Hydroxybutanoic acid (G-Hydroxybuttersäure), Gamma-Hydroxybutyrat

Molekulargewicht:

Hinweis:

  • GHB wirkt nach kurzer regelmäßiger Einnahme stark suchterzeugend !!

Der Entzug ist ähnlich dem des Alkohols. Es treten wenige Stunden nach der letzten Einnahme Zittern, Schwitzen, Krämpfe bis hin zum Delirium mit starken akustischen und visuellen Halluzinationen auf.

Extraktion

Natriumhydroxid in destilliertem Wasser lösen. GBL auf 100° erwärmen. Beides LANGSAM vermischen. PH-Wert sollte 7.5 sein. Achtung: Es kann sehr gefährlich werden!

Konsum

Um 1980 wurde GHB in Reformhäusern ohne Rezept gehandelt. Es wurde oft von Bodybuildern verwendet, da GHB den Muskelaufbau beschleunigt und begünstigt. In den letzten Jahren wurde dann GHB als Freizeitdroge immer populärer. GHB wird aus GBL hergestellt.

Wirkung

5 – 15 Min. nach der Einnahme spürt man eine innere, positive Wärme, der anschliessende Rausch ist inspirierend, sozialisierend, aphrodisierend und Libido steigernd. Der Verlauf des Rausches ist positiv und eindeutig vorhersehbar. Die Wirkung hält je nach Dosis und Person zwischen 2 und 4 Stunden an. Der GHB-Rausch ist mild (kann durchaus aber auch stark verwirrend sein) und der Kopf ist dabei relativ klar. GHB als Partydroge dürfte sich aufgrund der milden und kurzen Wirkung nicht durchsetzen. Dabei wird dieser Stoff jedoch als “after party”-Droge gegen Depressionen und das “Runterkommen” von MDMA genutzt. Manche nutzen GHB auch morgens in geringer Dosis um besser gelaunt in den Tag zu starten. GHB ist in erster Linie ein starkes Beruhigungsmittel. In zu hohen Mengen ist GHB tödlich. Es kann auf jeden Fall Halluzinationen, Zuckungen, Schweißausbrüche, komaartigen Schlaf sowie Atemdepressionen und den Herzinfarkt zur Folge haben.

Einnahmearten

  • oral: wenn GHB in fester Form benutzt wird, dann wird es in Wasser / Tee oder Saft aufgelöst. GHB in flüssiger Form abgemessen und auch in einem halben/ganzen Glas Flüssigkeit aufgelöst. Dabei ist Tee oder Saft am günstigsten, da sie den unangenehmen GHB-Geschmack überlagern. Wenn GHB seifig schmeckt liegt dies an der unsachgemässen herstellung, wenn zuviel NaOH hinzugefügt wurde. Ordentlich hergestelltes GHB schmeckt leicht salzig und nicht seifig.
  • IM/IV: Bei Injektion des Stoffes erhöht sich das Wirkpotential auf ungefähr das Vierfache gegenüber oralem Gebrauch. Die Wirkung setzt schon nach 2-10 min. ein und die Droge entfaltet sehr viel schneller ihr volles Wirkpotential. Auch hier gilt, dass in den meisten Fällen nach 3 std. alles vorbei ist, aber auch viel längere Wirkzeiten beobachtet wurden. Vom injizieren von GHB muss (zumindest für den Fall, dass nicht mit Sicherheit reine Base (Natrium-GHB) vorliegt) aus den oben genannten Gründen der kaum zu ermittelnden Stoffkonzentration und daher schlechten Steuerbarkeit abgeraten werden.

Die Gefahren

GHB darf unter keinen Umständen mit Alkohol, Opiaten oder die Atmung beeinträchtige Substanzen zusammen eingenommen werden. Es führt in leichten Fällen zu Erbrechen, kann aber bei exzessivem Konsum von GHB mit einer der erwähnten Substanzen sehr gefährlich bis tödlich wirken. Eine Überdosis von GHB alleine äussert sich in starkem Schwindel (dem Alkohol ähnlich), Übelkeit bis hin zum Koma mit anschliessender Atemlähnung. (Dies ist oftmals dosisabhängig und von User zu User unterschiedlich). (Natrium-)GHB kann durch die erhöhte Elektrolytzufuhr kurzzeitig abführend wirken. Außerdem wirkt sich GHB-Konsum auf Herz- und Nierenfunktion aus und kann somit erhebliche Risiken für Personen mit entsprechenden Schädigungen führen.

Der Entzug

GHB sowie GBL und die Abkömmlinge machen bereits nach wenigen regelmäßigen Einnahmen stark psychisch und physisch abhängig. Die Entzugsypmtome reichen von starken Zittern, Schmerzen, Zuckungen der Muskeln, Schwitzen, extrem hoher Blutdruck, Psychosen bis hin zum Delirium mit Krampfanfällen und visuellen/akustischen Halluzinationen. Der Entzug ist im Allgemeinen nach 4 Tagen durchgestanden, bedarf aber dringend ärztlichen Rat.

Nachweisbarkeit von GHB in Drogentests

GHB ist in Standarddrogentests nicht nachzuweisen. Da GHB zu CO2 und Wasser zersetzt wird, ist es auch nicht anhand seiner Abbauprodukte nachzuweisen. GHB selber ist im Urin 12-24h lang nachweisbar, sofern danach gesucht wird.

Dosierung

Die Wirkung ist extrem abhängig von der Dosis und den Einflüssen zusätzlich konsumierter Drogen / Medikamente. Je leerer der Magen ist, desto geringer kann die Dosis sein. Insbesondere fettes Essen und Alkohol hemmt/verzögert die Wirkung von GHB.

Behandlung von Alkohol-Entzug 0.15g, 3x täglich
leichte Dosis 0.5g-1.5gr
mittlere Dosis 1g-2.5gr
starke Dosis 2g-3.5gr
Überdosis >4gr

Lagerung

GHB wird als weißes, grobes Pulver oder in flüssiger Form verkauft. In Pulferform ist es überaus hygroskopisch. Das heisst, dass es Feuchtigkeit anzieht, falls es nich in einem luftdicht verschlossenen Behältnis gelagert wird.

Vorgehen bei einer Überdosis

Eine Überdosierung führt immer zu einem komaähnlichen Schlaf, welcher durchaus bei großzügiger Mengeneinnahme durch eine einsetzende Atemlähmung tödlich wirken kann (ab 4 Gramm). Wurde zusätzlich Alkohol, Benzodiazepine, Opiate oder andere seditierenden Substanzen eingenommen, besteht bereits bei einer geringeren Dosis höchste Lebensgefahr. Im Falle einer Überdosierung ist in jedem Fall ein Notarzt hinzuzuziehen, da die Grenzen zwischen angenehmen Rausch und tödlicher Überdosierung sehr fließend sind.

Medizin

In Europa ist GHB als:

  • ein allgemeines Anästhetikum (z.B.”Somsanit”TM);
  • eine Behandlung bei Insomnie und Narkolepsie (Tageszeitschlafstörungen z.B: “Xyrem”TM);
  • ein Entbindungshilfsmittel (GHB erhöht das Wehenstärke, mindert Schmerzen und erhöht Uterushalserweiterung, “Somsanit”TM),
  • eine Behandlung bei Alkoholismus und alkoholischem Abstinenzsyndrom (“Alcover”TM);
  • uvm.

in Verwendung.

GHB als “rape drug”

Ghb hat einen deutlich salzigen Geschmack, welcher sich nur durch starke Verdünnung überdecken läßt. Nach einigen Vorfällen stilisierten US-Medien GHB zu einer “Date-Rape-Drug” welches ahnungslosen Opfern in das Getränk gemischt wird, um es damit für sexuelle Handlungen gefügig zu machen. GHB wurde damit in der Öffentlichkeit zu der “date rape drug”, andere in dieser Hinsicht weit problematischere Substanzen wie Alkohol oder Flumnitrazepam(Rohypnol) außer Acht lassend.

Rechtsstatus

Mit der Sechzehnten Verordnung zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften (16. BtMÄndV vom 28. November 2001, in Kraft getreten am 1. März 2002, wurde GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) in der Bundesrepublik Deutschland den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften unterstellt, das heißt jeglicher Umgang mit dieser Substanz war für die Allgemeinheit verboten worden. Seitem ist diese Substanz in Betäubungsmittelgesetz, Anlage III zu § 1 BtMG (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Stoffe) aufgelistet. Ärzte dürfen somit seit dem 1. März 2002 GHB nur noch auf einem speziellen Betäubungsmittelrezept verschreiben, ausgenommen in Zubereitungen zur Injektion, die ohne einen weiteren Stoff der in Anlagen I bis III bis zu 20 vom Hundert und je abgeteilte Form bis zu zwei Gramm GHB, berechnet als Säure, enthalten.